Titelbild

Umschlagtext:

Wie kein anderes Organ des Menschen repräsentiert die Haut den gesamten Körper. Sie ist ein Medium für Kommunikation, ein Generator für taktile und optische Reize, eine Bühne für Selbstinszenierungen oder einfach nur eine schützende Hülle. Der Facettenreichtum der Haut, die nach einer treffenden Bemerkung des Schriftstellers Paul Valéry „am tiefsten im Menschen liegt“, ist schon durch sichtbare Erkrankungen, Alterungsvorgänge und Umwelteinflüsse unermesslich groß.
In diesem faszinierenden und materialreichen Buch wird der Blick auf die Haut in kulturanthropologischer Hinsicht noch erheblich erweitert. Schließlich verfügt die Haut in Gestalt von Narben, Falten, Malen und anderen Hautzeichen über ein Gedächtnis, das die Endlichkeit der menschlichen Existenz sinnlich manifestiert. Zugleich standen Hauteinschreibungen immer im Zentrum von Erzählungen und Diskursen der unterschiedlichsten Disziplinen: von der Medizin über Psychologie, Soziologie und Ethnologie bis hin zur Literatur und zum Film. Die Vielzahl der in dieser Studie analysierten Beispiele, zu denen antike und mittelalterliche Texte genauso zählen wie amerikanische Fernsehserien oder aktuelle Phänomene der Kunst und Pop-Kultur, macht deutlich, dass die Haut als Doppelwesen bis heute auf einzigartige Weise Natur und Kultur in sich vereinigt.

Georg Olms Verlag